Zunächst war ihm nicht klar, wie aus einem familiären Neujahr, das für Erneuerung und Reinigung stand, ein riesiges Spektakel entstanden ist, doch in Thailand angekommen, lernte er die Koexistenz der Tradition und des Festivals zu schätzen.
»Du hast nicht zufällig deine Switch dabei?« - Taro starrte ihn einen Augenblick lang an. »Klar sicher doch. Für den Fall, dass das Ehegelübde zu langatmig wird, habe ich sie vorsorglich als Beschäftigung eingepackt.«
Max kräuselte die Stirn über diese Nachricht. Woher wusste sie schon wieder, was er gerade für Musik laufen hatte? Er fand die Antwort, als er erkannte, dass Mariam über Discord seine Spotify-Playlist mithörte.
Seine Gegenwehr erlahmte. Sie waren etwa gleich groß, seine Haut glich Porzellan und sein Haar war rostrot, aber was Boris das Blut gefrieren ließ, war der stechende Blick aus kristallblauen Augen, der ihn taxierte wie ein Raubtier seine Beute.
Er dachte, dass Boris‘ Augen eine gräuliche Färbung hatten, aber aus der Nähe betrachtet waren sie doch eher mintgrün. Das Atmen fiel ihm schwer, weil seine Nase platt gedrückt wurde, und bei der Kollision ihrer Lippen, schmeckte er Blut.
Als sie ihm an der Kreuzung gegenüber stand, hatte Max schon nicht an einen Zufall geglaubt und fragte sich, was Mariam nach New York führte. Unbewusst war seine Hand in die Jackentasche geglitten, um Draciel festzuhalten.
Ihr Lächeln war zaghaft, als er vor ihr stand.
Will atmete tief ein und entließ die Luft in einem langen gedehnten Seufzer. In seinen Ohren klang er schon wie sein Vater – viel zu dramatisch. Das war neuerdings eine schlechte Angewohnheit von ihm.
Nico lehnte sich gegen Jason und vergrub das Gesicht in seinem Arm, damit er nicht sah, wie ein Lächeln an seinen Mundwinkeln zog. Dass seine einfachen Worte ein Kribbeln in seinem Bauch hervorriefen, war ihm peinlich, aber … er war angekommen.
Es wäre leichter, sich nicht mehr damit herumzuärgern, aber sobald er auch nur kurz daran dachte, nachzugeben, fühlte er ein kühles Stechen auf seiner Brust und er wusste wieder, weshalb er hier war.
Nicos Brust zog sich schmerzhaft zusammen, sodass ihm das Atmen schwerfiel. Zu wissen, dass er fort war, doch das Gefühl, ihn um sich zu haben, glich einer Tortur. Nach den letzten Tagen hatte er geglaubt, zu erschöpft zu sein, um weiter zu trauern.
Der goldene Löwe neigte den Kopf in die andere Richtung. Es blieb still und Daigo wollte sich schon selbst dafür verrückt erklären, dass er für einen Moment geglaubt hatte, dass dieses Tier sprechen könnte.
»Du bist ein Pokémon-Trainer. Nicht wahr?« Es war zwar eine Frage, doch es klang so, als stünde die Antwort für ihn bereits fest. »Japp, ich bin gerade auf dem Weg, um mich bei der Akademie einzuschreiben!«
Sein Freund hatte ihn über das Wochenende zu sich eingeladen. Sie hatten gemeinsam an ihren Hausaufgaben gearbeitet und Videospiele gespielt, bis es Zeit wurde, schlafen zu gehen. Für gewöhnlich hätte Ken der Futon vor Daisukes Bett ausgereicht.
Angestrengt unterdrückte Rei ein Lächeln. Es war ihm unwohl zu sagen, dass er eben in jenem Moment genau daran gedacht hatte. Dabei war es nicht das erste Mal. Schon öfter hatte er den Eindruck gehabt, dass Salimas Denkweise mit seiner identisch war.
Es war nicht dasselbe den Beyblade zu starten und wüten zu lassen wie mit den eigenen Fäusten auf eine hölzerne Trainingseinheit einzuschlagen. Doch der kleine Kreisel schaffte es, Lai eine Ruhe zu geben, die ihm anders nie zu Teil wurde.
[...] und ein dumpfes ›Klonk‹ verriet Molly, dass er den Kopf auf die Tischplatte fallen gelassen hatte. Tief amtete sie ein, um die Luft in einen langen Seufzer zu investieren. So dramatisch konnte auch nur ein Potter werden.
Resigniert ließen die Kinder die Schultern hängen. Sie würden keine Zweifel in dem Wildhüter wecken können. Doch trotz seiner Versicherungen, fühlten sie sich gar nicht wohl bei dieser Strafaufgabe.
»Was sollen wir denn für Professor Slughorn sammeln?
»Jeder Moment in unserem Leben ist vergänglich, doch uns ist die Gabe gegeben, dass wir uns erinnern. Wenn wir das Besondere nicht beachten, verschwindet es aus dieser Welt für immer, ohne je existiert zu haben. [...]«
Das, wovor Elsa stets am meisten Angst gehabt hatte, seit sie die Trolle getroffen hatte, war eingetroffen. Ihre Schwester, ihre liebe kleine Schwester war erstarrt – zu Eis. Durch ihre Schuld.
Die Weihnachtsferien hatten begonnen und alle Schüler, die die Heimreise antraten, verabschiedeten sich von den Lehrern und den Schülern, die in der Schule blieben.
Doch das Verständnis seiner Familie würde ausbleiben, wenn er Weihnachten für sich ausfallen lassen würde.
Es wurde also Zeit, dass auch James sich in den Rausch von Schnee, Zimt und Zuckerstange begab und mit den Vorbereitungen für Heiligabend begann