Diagnose: Schreibblockade von Geminy-van-Blubel (Dreimonatige Challenge) ================================================================================ Kapitel 140: 8.5.2024: tüfteln ------------------------------ Gemächlich schlurfte Steffen zu Detlef hinüber und lehnte sich neben ihm an die Werkbank. Sein Oberkörper knackte, als er sich streckte und den Nacken massierte. „Für heute bin ichs aber auch leid“, murmelte er und seufzte aus. Jetzt nur noch unter die Dusche und ein kühles Bierchen auf der Couch – wie er sich danach sehnte! „Hmm“, war alles, was Detlef darauf antwortete. Er hatte sich einige Holzreste zusammen gesucht, maß sie aus, zeichnete an, hielt sie aneinander und schrieb immer wieder kurze Notizen auf einen Zettel. „Was tüftelst du da?“, meinte Steffen und verschränkte die Arme vor der Brust. Er verstand nicht, woher Detlef jetzt noch die Energie für sein eigenes kleines Projekt nahm. Immerhin war es ein langer Tag gewesen und sie zu so später Stunde nur noch in der Schreinerei, weil Steffen einen wichtigen Auftrag beendet und Detlef in der Zwischenzeit auf seine Mitfahrgelegenheit gewartet hatte. Der lehnte sich jetzt zurück, betrachtete kritisch seine Notizen und rieb sich das Kinn. „Ich möchte ein Schmuckkästchen für Saskia basteln, aber irgendwie klappt das noch nicht so, wie ich es mir vorstelle“, murmelte er und griff wieder zu dem Holzstück, das er zuletzt betrachtet hatte. Steffen lehnte sich weiter zu Detlef hinüber und nach dessen Notizen. „Die Idee als solche ist nicht schlecht, aber du hast da ein paar kleine Denkfehler drin“, meinte er, während Detlef ihn aufmerksam beobachtete. Steffen seufzte und massierte sich die Nasenwurzel. „Mit ein, zwei Änderungen müsste das so klappen, wie du es aufgezeichnet hast, aber ganz ehrlich? Lass uns das morgen oder die Tage angehen, okay? Ich bin völlig erledigt“, gab er Detlef den Zettel zurück und der nickte. „Dann bin ich aber zumindest schon mal auf dem richtigen Weg“, sagte er zufrieden darüber, dass das Getüftel der letzten eineinhalb Stunden nicht völlig für die Katz gewesen war. „Gib mir die Schlüssel, ich fahr, dann kannst du dich ausruhen“, meinte er zu Steffen, der sich dieses Angebot nicht zweimal sagen ließ. „Na, dann nichts wie raus hier!“, legte er Detlef den Arm um die Schulter und schlenderte mit ihm zum Ausgang. „Machen wir denn gleich noch ein bisschen im ersten Stock weiter?“, frotzelte Detlef und entlockte Steffen damit ein verzweifeltes Lachen. „Auf gar keinen Fall!“, rief er aus und konnte es gar nicht erwarten, auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen. „Mein Rücken bringt mich noch um“, murmelte er und lehnte sich zurück. Allein das war schon die reinste Wohltat, nachdem er den Großteil des Tages in gebückter Haltung verbracht hatte. „Aber unter die Dusche gehst du gleich noch, oder?“, hörte er kurz darauf neben sich und linste aus den Augenwinkeln zu Detlef hinüber. „Wasn das fürn dezenter Hinweis?“ Detlef grinste und fuhr los. „Ich würde es eher als Wink mit dem Zaunpfahl betiteln“, entgegnete er, woraufhin Steffen nur ein abschätziges Schnauben von sich gab, das sich wenig später in wohliges Schnarchen verwandelte. „Hui, da ist aber wirklich jemand erschöpft“, murmelte Detlef bei einem kurzen Blick zur Seite und beschloss, Steffen erst zu wecken, wenn das Abendessen fertig auf dem Tisch stand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)